FORSCHERWELT BLOSSIN

Lernwerkstatt für Kinder und ihre Pädagog_innen

Die Forscherwelt Blossin bietet ein Bildungskonzept des gemeinsamen Wissensschaffens in der Natur. Kindergruppen verbringen mit ihren Pädagoginnen und Pädagogen einen bzw. einige Tage abseits des Alltags. Die Idee der Forscherwelt ist, gemeinsame Forschungssituationen für Kinder sowie Pädagoginnen und Pädagogen in einer anregungsreichen Umgebung zu gestalten und neue Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Gleichzeitig ist die Forscherwelt ein wichtiger Standort für Praxisforschungsprojekte in der (früh-)kindlichen Bildung in Brandenburg.

WAS PASSIERT IN DER FORSCHERWELT BLOSSIN

Die Forscherwelt Blossin ist eine Lernwerkstatt des forschend-entdeckenden Lernens und wird von Kita-, Hort- und Grundschulgruppen besucht. In einem Flachbau, der sich durch seine natürlichen Materialien wie Holz und Lehm auszeichnet, wurde die sogenannte Innenwelt errichtet. Sie ist als anregungsreiche Umgebung mit vielfältigen Forscherbereichen und unterschiedlichsten zweckfreien Werkstoffen und Spielmaterialien ausgestattet, die zum explorieren auffordern. Hier können die Kinder beispielsweise an einem Wassertisch mit Trichtern, Messbechern, Schläuchen und Standzylindern gießen, schütten, mischen, befüllen, abmessen, spritzen usw. In der Küche steht eine Auswahl an Zutaten zur Verfügung, aus denen gern eigene Gerichte gekocht werden. Mit Stolz verkosten die Kinder ihre Kreationen und lernen beim Kochen nicht nur den Unterschied zwischen Salz und Zucker sondern auch, wie sie selbst Nudeln garen können. Oftmals machen die Kinder ihre allerersten Erfahrungen mit Lebensmitteln und erforschen sie mit allen Sinnen.
Mit Hingabe und überraschender Geschicklichkeit konstruieren die Kinder eigene Werke in der Bauwerkstatt. Dafür bieten sich Werkzeuge und Materialien an, die den Kindern aus dem heimischen Alltag bekannt sind. Am Malort, der sich an den Ideen von Arno Stern orientiert, dürfen die Kinder neue Erfahrungen im Umgang mit Farbe machen. Hier steht der individuelle Prozess der Formsprache im Mittelpunkt, der wertschätzend und ohne Zielorientierung von den Erwachsenen wahrgenommen wird.
In der direkt angrenzenden Außenwelt, einem hügligen Gelände mitten im Wald, entdecken die Kinder die Natur und ihre Phänomene. Sie bauen Staudämme, Wasserleitungen, Bibernester, rollen im Fass den Berg herunter oder graben tiefe Löcher. Eine Wasserpumpe ermöglicht auch das Matschen und Pampen, dem sich die Kinder voller Hingabe widmen. In der freien Natur öffnet sich den Kindern die Welt mit all ihren Rätseln, Geheimnissen und Schönheiten. Sie wirkt stimulierend auf die Sinne und die Imagination, regt spontane Prozesse des kreativen Erforschens und Entdeckens an. Der natürliche Antrieb zu gestalten und zu formen, zu erkennen und nachzudenken wird in dieser Umgebung dominant.

ENTDECKEN, BEWEGEN, ERFORSCHEN

An einem Forschertag oder während der dreitägigen Forscherzeit erfreuen sich die Kinder an der ausgesprochenen Erlaubnis zu Handeln. Sie dürfen sich und ihr Wissen an Themen ausprobieren, die sie selbst entwickeln. Nur die Materialien in den Forscherbereichen dienen als Orientierung und dürfen selbstverständlich in der gesamten Innenwelt miteinander kombiniert werden. Die Kinder verfolgen ihre Ideen mit voller Aufmerksamkeit und jedes Kind begibt sich auf individuelle Erfahrungsreise durch die Forscherwelt. Lernziele, die von Erwachsenen vordefiniert sind, gibt es in der Forscherwelt nicht. Eher ist die Rolle der Pädagoginnen und Pädagogen geprägt durch aufmerksames Beobachten, Zulassen und Aushalten ungewohnter Handlungsabläufe und dem Verstehen wollen dessen, was der Sinn des kindlichen Handelns ist. Die Erwachsenen erleben ihre Kinder oft in Situationen, die bisher verborgene Kompetenzen deutlich werden lassen. Sie können erkennen, wofür sich ihre Kinder interessieren und im Dialog mit dem Kind erlangt die Pädagogin/der Pädagoge Einblicke in das Vorwissen und in die Gedankenwelt der Kinder.
In der Forscherwelt Blossin soll das Nachdenken über das eigene Handeln und die Dinge der Welt mit Forscherdialogen provoziert werden. Geschult in der praktischen Anwendung dieser Forscherdialoge können die Pädagoginnen und Pädagogen Impulse für die eigene Interaktion im Alltag mitnehmen. Die Kinder erleben Erwachsene, die sich auf Augenhöhe begeben und sich ihnen mit Zeit und Neugier widmen.
Damit der Forschertag oder die Forscherzeit optimal gelingen kann, werden die pädagogischen Fachkräfte morgens von einer Dozentin oder einem Dozenten über das Konzept der Forscherwelt informiert. Hier ist Zeit um sich kennenzulernen, über unterstützende Handlungsweisen zu sprechen oder Ängste zu reflektieren. Die Dozentin oder der Dozent der Forscherwelt ist während des gesamten Tages Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner und begleitet das gemeinsame Forschen zwischen Kindern sowie deren Pädagoginnen und Pädagogen.

DIE FORSCHERWELT BLOSSIN ALS ORT FÜR PÄDAGOGISCHE FORSCHUNG

In der Forscherwelt Blossin forschen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Das Land Brandenburg fördert die Forscherwelt als Wissenschaftsstandort für (früh-)pädagogische Bildungsforschung. Sie dient der Fachhochschule Potsdam als Standort für die Untersuchung von Bedingungen und Formen kindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse. Im Fokus der Forschung in Blossin stehen kognitiv anregende Interaktionen zwischen Kindern und Erwachsenen, die zum Beispiel in Form von Beobachtungsprotokollen und anhand von Videos aufgezeichnet werden. Die Erfahrungen und Perspektiven der pädagogischen Fachkräfte helfen uns zusätzlich, die Praxis besser verstehen und angemessen unterstützen zu können. So fließen die gewonnenen Erkenntnisse unter anderem in die Aus- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte an der Fachhochschule Potsdam ein.

Damit die erhobenen Daten ausgewertet und für Forschung und Lehre genutzt werden können, benötigen wir vor jedem Besuch in der Forscherwelt das Einverständnis der Eltern zur Teilnahme ihrer Kinder an unseren Forschungsprojekten.

Informationen über das Praxiforschungsprogramm EDIT der FH Potsdam erhalten Sie hier.

Für Fragen rund um die Forscherwelt Blossin stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Marion Bohn
Projektkoordinatorin Forscherwelt Blossin
E-Mail: m.bohn-forscherwelt@blossin.de
Telefon: +49 33767 75-556

Organisatorisches:
Lisa Siegmund
Organisation/Belegung 
E-Mail: l.siegmund@blossin.de
Telefon: +49 33767 75-542

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Die Forscherwelt Blossin ist eine Kooperation zwischen dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS), der Fachhochschule Potsdam / IFFE e. V. sowie dem Jugendbildungszentrum Blossin e. V. Das Pilotprojekt des Landes Brandenburg wird aus Mitteln des MBJS gefördert.

Bau und Ausstattung der Forscherwelt Blossin wurden gefördert durch das MBJS, Stiftung Deutsche Jugendmarke sowie Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Broschüre zum Download: Partizipation im Kitaalltag

FORSCHERTAG

Kinder sowie ihre Pädagoginnen und Pädagogen verbringen einen Tag von 9 bis 15 Uhr in der Innen- und Außenwelt der Forscherwelt Blossin. In der anregungsreichen Umgebung können die Kinder ihren Interessen und individuellen Fragen auf den Grund gehen und werden von den Erwachsenen aufmerksam begleitet.
Zugleich werden die pädagogischen Fachkräfte in kurzen Fortbildungssequenzen in der kognitiv anregenden Dialogführung und den Merkmalen des forschend-entdeckenden Lernens von den Dozentinnen und Dozenten der Forscherwelt geschult.
Mittagessen und Vesper sind im Angebot inbegriffen.

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FORSCHERZEIT

Drei Tage verbringen die Kinder sowie ihre Pädagoginnen und Pädagogen in der Forscherwelt Blossin. Die Nachmittage stehen der freien Gestaltung zur Verfügung. Das Gelände des Jugendbildungszentrum Blossin bietet hierfür viele Möglichkeiten beispielsweise für Ballspiele, Baden, Lagerfeuer mit Stockbrot.
Übernachtet wird in unserem sogenannten Langhaus, einer außergewöhnlichen Unterkunft, die speziell für die Bedürfnisse von Kindern konzipiert ist und einen abenteuerlichen Aufenthalt verspricht.
In der anregungsreichen Umgebung der Forscherwelt dürfen die Kinder ihren Interessen und individuellen Fragen auf den Grund gehen und werden von den Erwachsenen aufmerksam begleitet.
Zugleich werden die pädagogischen Fachkräfte in thematischen und intensiven Fortbildungssequenzen wie zum Beispiel in der kognitiv anregenden Dialogführung, den Merkmalen des forschend-entdeckenden Lernens und der Vermittlung in Konfliktsituationen von den Dozentinnen und Dozenten der Forscherwelt theoretisch und praktisch angeleitet.
Der dritte Forschertag findet außerhalb der Forscherwelt statt und bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre eigenen Bewegungen zu erforschen.

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FEUER UND EIS - WINTER IN DER FORSCHERWELT BLOSSIN

Dieses Angebot kann in dem Zeitraum November bis Februar (auch in den Winterferien) genutzt werden. An 2 Forschertagen können sich die Kinder ergänzend zum sonstigen Angebot intensiv mit den Elementen Feuer und Eis beschäftigen. Dafür stehen der Lehmofen in der Forscherwelt sowie Feuerschale und Eis zur Verfügung.

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FORTBILDUNGEN

Diese Teamfortbildung verbringen Sie von 9.00 bis 15.00 Uhr in der Forscherwelt Blossin. Pädagoginnen und Pädagogen lernen praxisnah und bedarfsorientiert wie man im Kita-, Hort- und Schulalltag die Interessen und Fragen der Kinder aufnehmen und gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln kann. Ein anderes Thema kann sein, wie Sie in Ihrer Einrichtung eine Lernwerkstatt des forschend-entdeckenden Lernens gestalten und ausstatten können.

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BESICHTIGUNG, HOSPITATION, PRAKTIKUM

Wir heißen Sie als Interessierte der Forscherwelt Blossin herzlich willkommen. Bitte nutzen Sie das Kontaktformular, um uns Ihr Anliegen mitzuteilen. Gern können Sie auch telefonisch Kontakt zu uns aufnehmen.

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AHA-ERLEBNISSE BEIM BESUCH IN DER FORSCHERWELT BLOSSIN

Wie frei die Kinder agieren und doch nicht alles außer Rand und Band lief. Die Welt nicht unter, wenn Kinder im gewissen Rahmen allein agieren.

Selbstwirksamkeit der Kinder erleben.

Versteckte Interessen und Kompetenzen werden sichtbar.

Andere Gruppenzusammensetzungen sind im Forschen entstanden, da die Interessen des jeweiligen Kindes im Vordergrund standen und nicht Freundschaften.

Die Küche scheint ein sehr spannendes Feld zu sein.

Kinder tauschen sich mehr aus und sind offener für Neues gewesen.